Unsere Startwinde

Die Grundlage jedes erst möglichen Segelflugs ist eine entsprechende Startwinde. Derzeit betreiben wir die NW-194.

Die Inbetriebnahme unserer selbst entwickelten und gebauten Startwinde NW-194 erfolgte im Jahr 2018.

Mit dem Kauf eines Audi V8 Motors inkl. modifiziertem Automatikgetriebe im Jahr 2013 wurde die erste Komponente und das Herzstück der neuen Winde beschafft. Das schon seit einigen Jahren verfolgte Projekt zur Ersatzbeschaffung unserer betagten Startwinde wurde damit unter der Projektleitung von Dieter Wimberger†2018 gestartet.

Highlights:

  • Eigenbau durch unseren Verein
  • Audi V8 Benzinmotor 4,2 Liter Hubraum 
  • Skylaunch EVOLUTION

Startwinde NW-194


Inbetriebnahme: 2018
Hersteller: Eigenbau LSV Düren-Hürtgenwald
Fahrzeug: Mercedes Benz 817
Karossieriebau: Firma Schröder Eschweiler
Antrieb: - Audi V8 Benzinmotor 4,2 Liter Hubraum
- 250 kW, (340 PS)
- Getriebe: Automatik ZF 5hp24
- Getriebsteuerung: Eigenkonstuktion "R. Küssel"
Getriebe: - Automatik ZF 5hp24
- Getriebsteuerung:
Eigenkonstuktion "R. Küssel"
Windenstartsystem: Skylaunch
Kappvorrichtung: Skylaunch EVOLUTION
Seiltrommeln: Skylaunch 940 mm Ø selbstspulend
Schleppseile: Liros D-Pro Dyneema 5mm Ø
maximale Schleppmasse: 1000 kg
Gesamtgewicht: 6.880 kg
Verbrauch: ca. 0,5 Liter Super pro Schlepp

Entstehungsgeschichte
der NW-194

Die neue Winde war zur Erprobung auf einem ehemaligen Gepäckwagen montiert.

Dieser wurde mit unserem Traktor bewegt. Das Einparken in der Garage war bis zum Umbau auf das Trägerfahrzeug der alten Winde ein Kraftakt.

Das Umsetzen im August 2018 auf den LKW war damit die letzte große Aktion unseres Projektes Neue Winde.

Der Motor wurde in Memmingen abgeholt, wo er ursprünglich als Windenmotor dienen sollte. Als nächstes wurde eine geeignete Achse zur Aufnahme der Seiltrommeln gekauft.

Den Trägerrahmen und den Einbau der Teile übernahm ein Karosseriebaubetrieb in Eschweiler. Die weiteren Komponenten (Seiltrommeln, Seileinläufe, Kappvorrichtungen und Dyneemaseile wurden abhängig der Kassenlage und Dank großzügiger Spenden der Sparkasse Düren und unseren Mitgliedern beschafft und eingebaut.

Die ersten Probeschlepps im Jahr 2017 waren leider weniger erfolgreich. Wir begaben uns auf die Fehlersuche und nach vielen Stunden der Ursachenforschung mit Nachberechnungen, Probeläufen und Systemanalysen wurde ein defektes Bauteil am Motor ausgetauscht, die Motorsteuerung optimiert und eine neue Getriebesteuerung von Rainer Küssel entwickelt. Die vielen Einsätze, Diskussionen, das Fachsimpeln und die Einarbeitung in für uns neue Themen wie Motor- und Getriebemanagement moderner Ottomotoren, waren dann der Schlüssel zum Erfolg.

Am 24.03.2018 wurden alle bisherigen Berechnungen in der Praxis bestätigt.
Zuerst einsitzig mit Ralf Pirig am Steuer und anschließend doppelsitzig mit Ralf und Lukas Pirig schleppte Lothar Mayntz mit der neuen Winde unsere ASK21 sicher und mit genügend Kraft- und Geschwindigkeitsreserve auf 400 Meter Ausklinkhöhe. Die Erprobungsphase dauerte dann noch ein paar Wochen, bevor wir durch unseren Prüfer die finale Zulassung der Winde NW 194 erhielten.

Dieter Wimberger konnte so noch die erfolgreiche Inbetriebnahme der neuen Winde (sein Baby), die wir hauptsächlich seinem unermüdlichen Einsatzwillen und Organisationstalent verdanken, erleben, bevor er leider, viel zu früh den Kampf gegen eine heimtückische Krankheit am 1. April 2018 verlor.

Unsere bisherigen Windenstartsysteme

Startwinde Nr. 2


Betriebszeitraum: 1964 - 2017
Hersteller: System Tost, Doppeltrommelwinde als Bausatz erworben und gebaut 1963/64 in der Werkstatt der Firma Canzler.
Trägerfahrzeuge: 1964 - 1970: Opel Blitz
1970 - 2012: MAN 630 Allrad der Bundeswehr
2013 - 2018: Mercedes Benz 817
Antrieb: 5,4 Liter Diplomat Motor
Leistung 169 kW (230 PS)

Die Winde war nach der Fertigstellung zunächst auf einem Opel Blitz montiert und wurde in den frühen 1970er Jahren auf einen ausrangierten Fahrschul-LKW MAN 630 Allrad der Bundeswehr umgebaut. Im Laufe der 53 Jahre Betriebszeit wurde der Antriebsmotor einmal komplett überholt, das Spulgetriebe wurden mehrfach erneuert, die Achse zum Antrieb der Seiltrommeln wurde ebenfalls mehrmals aufwendig repariert und die Seiltrommeln wurden einmal erneuert.

Der Umbau der Tost Winde auf das neue Trägerfahrzeug DB 817 einer mobilen Gangway am Flughafen Frankfurt, welches von Dieter Wimberger organisiert wurde, erfolgte in der Winterpause 2012/2013.

Startwinde Nr. 1


Betriebszeitraum: 1954 - 1964
Betriebszeitraum: 1954 - 1964
Hersteller: Pfeffer-Winde
Trägerfahrzeug: ausrangierter britischer Militär LKW
Antrieb: 4-Zylinder 90 PS Benzinmotor
Motorstart per Handkurbel

Die erste Winde des LSV-Düren-Stadt und Land e.V.

Die ersten Starts des LSV Düren wurden in der Merzenicher Heide als Autoschlepps mit einem SG38 durchgeführt.
1954 wurde die erste Start-Winde (Pfeffer-Winde) in Betrieb genommen. Das Trägerfahrzeug war ein ausrangierter britischer Militär LKW. Als Windenmotor diente ein 4-Zyliner 90 PS Benzinmotor.

Einen elektrischen Anlasser gab es noch nicht, der Motor wurde per Handkurbel gestartet. Das erforderte auch immer mindestens zwei Peronen als Bedienpersonal. Das Anlassen des Motors hat leider auch zu mehreren Handknöchelbrüchen geführt.

Die Motorleistung war, auch für die damals noch wesentlich leichteren Flugzeuge, sehr gering.
Da die Flugzeuge noch Kufen statt Räder hatten, war das Anschleppen der Flugzeuge bis zum Abheben eine regelrechte Qual für den Motor.

Zu der Zeit wurde mit einer Seilrückholwinde gearbeitet, welche das Schleppseil nach dem Ausklinken zum Startplatz zurückschleppte. Das Bremsen der Trommel beim Seil ausziehen erfolgte mit einem Kantkolz, welches gegen die Trommel gedrückt wurde.

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